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14.12.2022 Fledermausschutz durch gelebte Kooperation.
Die durch unsere Forschungsaktivitäten entstandene Kooperation mit
der Schutzgemeinschaft Harthäuser Wald e. V. fand am 14.12.22 erstmals
einen aktiven Ausdruck. Die im Laufe der letzten 2 Jahre entdeckten
Höhlen im Fischbachtal des Harthäuser Waldes bieten das Potential,
dem artenreichen Fledermausvorkommen als Winterquartier zu dienen.
Ergänzend dazu ging es nun darum, mit Fledermauskästen
entsprechende Übergangs- bzw. Sommerquartiere zu schaffen.
So wurden in einer gemeinsamen Aktion im Umfeld der Höhlen insgesamt
27 Fledermauskästen verschiedener Bauart installiert.
Fledermauskasten Montage.
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Fledermauskästen im Harthäuser Wald.
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Edwin.
Forschungslager im Harthäuser Wald.
Trotz fast durchgängig angesagter Regenfälle entstand eine immer wieder
wechselnde Forschungsrunde mit insgesamt 11 Teilnehmern aus Ungarn bis Frankreich.
Bei durchweg guter Stimmung konnten so mehrere Projekte weiter verfolgt und mit
dieser vereinsübergreifenden Aktion auch die Kontakte vertieft werden.
Die beteiligten Höhlenvereine waren: ARGE Höhle & Karst Grabenstetten
e.V., ARGE Höhle u. Karst Stuttgart e. V., Freunde der Aachhöhle e. V.
und Höhlenkundliche Arbeitsgemeinschaft Rosenstein/Heubach e.V.
In der 2021 entdeckten und enderforschten Kowehöhle konnte
die noch ausstehende Vermessung vorgenommen werden. Dabei waren
Wassergeräusche zu hören, was Anlass gab, weitere
Untersuchungen vorzunehmen und im ersten Zuge nachgebrochenes
Material auszuräumen.
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Katharina und Pierre beim Eimertransport.
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Auch ein neues, noch namenloses, Projekt wurde gestartet und über
alle 3 Tage mit wechselnden Teilnehmern verfolgt.
Das erwünschte
Ergebnis einer offenen Kluft in 1,5 - 2 Metern Tiefe mit anschließender
Höhle wollte sich allerdings noch nicht einstellen.
Dirk im neuen Projekt.
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Katharina, Marvin und Gabriele bei der Ablösung.
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Die beim letzten Forschungslager begonnene Grabung in der Kammerforstschwinde
(Windloch) konnte aufgrund des Wassereintrages nicht weiter vorangetrieben
werden.
In der Muldenkluft (Wasenschlagschwinde) gab es ebenfalls mehrere Einsätze
mit unterschiedlicher Teamzusammensetzung, wobei die Kluftverfüllung auf
über 2 m Länge ausgeräumt werden konnte.
Der anvisierte, von Jörn und mir schon gut vorbereitete, Einbau einer
Einsturzsicherung in der Koweponorhöhle konnte aufgrund des starken
Wassereintrages leider nicht in Angriff genommen werden. Für die
Eckverbindungen wurden dank der von Jörn mitgebrachten
Ständerbohrmaschine noch letzte Bohrungen angebracht.
Das Projekt ist jedoch sehr vielversprechend und bleibt weiter auf der
Tagesordnung künftiger Aktivitäten.
Katharina beim Steinestapeln.
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Die erst kürzlich entdeckte Dolinenweghöhle war ebenfalls Ziel von
Forschungsaktivitäten. Im Einstiegsschacht liegendes Material wurde
ausgeräumt und die Wände geglättet, um die Verletzungsgefahr zu minimieren
und mehr Bewegungsraum zu schaffen. Die südliche Engstelle wurde zwar
erweitert, größere Strukturen waren jedoch noch nicht erkennbar.
Der durch die starken Regenfälle bedingte Wassereintrag nahm bei der
Aktion stetig zu, was letztlich zum Abbruch der Aktion führte.
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Bei 2 Befahrungen der Patroshöhle wurde der nach Norden führende
Bröselgang bis zu einer im Gang hängenden Steinplatte begangen
und die Steinplatte entfernt. Der Gang konnte auf weitere 5 m eingesehen
werden, wurde jedoch nicht befahren.
Im geräumigeren Gang in Südrichtung
wurde ein Versturz geöffnet, was zum eigentlichen Hauptgang führte.
In dem dort nach Norden führenden Gangteil konnte erstes Versturzmaterial
zur Seite geräumt werden. Für eine Befahrung weiterer einsehbarer
Teile muss jedoch noch ein größerer Felsblock entfernt werden.
Zum Süden hin wurde eine flache Engstelle erweitert, an die sich ein
Raum mit interessanten Sintervorkommen anschließt. Den Abschluss des
Raumes bildet ein nächster Versturz, der an der Decke passierbar gemacht
werden kann. Erste Ausräumarbeiten wurden vorgenommen und der nachfolgende
sehr geräumig erscheinende Gangteil konnte schon mal gesichtet werden.
Die Befahrung war nur mit Neopren möglich, was die Beweglichkeit doch
sehr stark einschränkte und die Aktion an dieser Stelle beendet wurde.
Mit etwas mehr als 50 Metern erforschter Ganglänge war dies der
größte Erfolg des Wochenendes.
Nach Norden führender Hauptgang.
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Engstelle.
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Sinterkammer bei der Erweiterung der Engstelle.
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Sintervorhänge in der Sinterkammer.
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Entstehender Stalagmat in der Sinterkammer.
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Höhlenplan - Gedächtnisskizze.
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In geselliger Runde wurde am Freitag Abend gegrillt, wobei wir auch Besuch
von einigen Mitgliedern unseres Kooperationspartners, der Schutzgemeinschaft
Harthäuser Wald e. V., hatten. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist der Amphibien-
und Fledermausschutz, weshalb von uns neu geöffnete Höhlen auf großes
Interesse stoßen; bilden sie doch beste Voraussetzungen für
natürliche Winterquartiere.
Zum Thema passend zeigte sich an diesem
Abend eine an uns interessierte Fledermaus, indem sie aus den Ritzen der
Blockhütte hervorlugte und zum Abschluss sogar eine Runde durch den Raum drehte.
Neugierige Breitflügelfledermaus.
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Ansonsten hat die Jugend den Abend sehr belebend mit einigen Besonderheiten angereichert.
So gab es die Schlufbox, mittels derer jeder sein Schlufmaß ermitteln konnte.
Der Rekord lag bei unglaublichen 14,6 cm.
Bei einem anderen Spiel galt es, frei im Klettergurt hängend,
dem Gegner zuerst eine Socke auszuziehen.
Katharina bei der Überwachung von Dirks Schlufprüfung .
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Sockenchampion Katharina im Fight mit Marvin.
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Den Samstag Abend genossen wir im gemütlichen Ambiente der Gaststätte
Hirsch in Lampoldshausen, wo uns auch dieses Mal wieder herrliche
Köstlichkeiten aufgetischt wurden.
Auch der sonntägliche Abschluss des Forschungslagers mit der
gemeinsamen Reinigungsaktion von Werkzeugen und Hütte war von
gemeinschaftlichem Charakter geprägt.
An dieser Stelle nochmals ein ganz herzliches Danke an die Forschungsteilnehmer:
Dirk, Gabriele u. Katharina, Istvan, Jörn,
Marvin, Paul, Pierre, Ron, und Uli.
für die Beteiligung und die Bereitstellung von Materialien wie Generator,
Grill, Salat, Grabungs- und Verbauungsmaterial etc. sowie an die Gäste
Marion Valentin u. Götz Haußer von der Schutzgemeinschaft Harthäuser
Wald e. V. und an die Gemeinde Hardthausen für die Nutzungsmöglichkeit
der urigen Waldhütte.
Edwin.
Vorführung unsers Peilgerätes beim Internationalen
ECRA Congress am 15. September 2022 in Rudice, Czech Republik.
Im Rahmen der „Technical Commission“ des European Cave
Rescue Association (ECRA), hat der Vize-Präsident Werner Zagler uns
darum gebeten unser 8kHz Peilgerät zu demonstrieren. Da ich
persönlich nicht dabei sein konnte, würde es von einem Vertreter
der Höhlenrettung Baden- Württemberg präsentiert und vorgeführt.
Die Peilung hat anscheinend sehr gut funktioniert und das Interesse war
recht groß vor allem da die Funkpeilung unter den Anwesenden
nicht sehr bekannt war.
Ein paar andere Geräte wurden auch vorgeführt. Bei einem soll
der Sender viel Elektronik beinhaltet haben, was Fragen der
Zuverlässigkeit in der Höhle aufwarf. Die Tatsache,
daß unser Sender und Empfänger recht einfach aufgebaut
sind und sehr gut funktioniert haben
fand gute Resonanz.
Mehr Information zum Peilgerät finden Sie auf der
Technik Seite.
Peilempfänger.
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Peilsender.
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Chris.
Höhlenforschungswochende vom 02. - 04. Sept. 2022.
Freitag
Bei wunderbarem Spätsommerwetter startete das Forschungswochenende im
Hardthäuser Wald am Freitag mit 3 Aktionen.
1) Die Wadokohöhle
Team 1 besuchte die Wadokohöhle mit dem Ziel, den Endstein zu
entfernen und die Folgestrecke auf Befahrbarkeit und den Zusammenschluss
mit der benachbarten Steinbrecherhöhle zu erkunden. Die Beseitigung
des Endsteines gelang nur insoweit, die anschließende Unbefahrbarkeit
aufgrund der Enge festzustellen war. Damit ist die Wadokohöhle
enderforscht und die noch verbliebenen Restmeter wurden erfasst, um den
Höhlenplan entsprechend zu komplettieren.
Gangprofil kurz vor dem Hööhlenende.
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Endstein.
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2) Die Erkundung des Südostganges in der Waschlahöhle
Team 2 machte sich an die Erkundung des Südostganges in der
Waschlahöhle, der bei einer früheren Befahrung schon erweitert,
aber noch nicht befahren wurde. Im bekannten Bereich treffen sie in den
Pfützen mehrere Höhlenflohkrebse an, die bei einer künftigen
Befahrung noch zu dokumentieren sind. Im unbekannten Neuland wird es zunehmend
feuchter und schlammiger und der Gang scheint sich am Ende bis zur
Unbefahrbarkeit zu verengen.
3) Die Wasenschlagschwinde
Team 3 war mit der Grabungsfortsetzung in einer seit Jahren trocken gefallenen
Wasenschlagschwinde zugange und erreichte eine Grabungstiefe von 3,50 m wo
sich eine Kluftverengung befindet aber eine evtl. Fortsetzung durch eine
Horizontalgrabung erschlossen werden kann.
Grabung in der Wasenschlagschwinde.
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Am Nachmittag traf weitere Verstärkung ein und die drei Teams wurden nach
Inaugenscheinnahme verschiedener Objekte neu gemischt.
1) Die Großschwinde des Fischbachgebietes
Danach startete ein Team eine Grabung in der größten Schwinde
des Fischbachgebietes.
2) Die Waschlahöhle
Ein zweites Team besuchte erneut die Waschlahöhle, um den Nordostgang
zu erkunden, während auch die Aussenvermessung der Höhle vorgenommen
und ein Pferdezahn im Eingangsschacht gefunden wurde.
Zahnfragment eines Pferdes.
3) Schwinde im Areal des Kammerforstes
Ein drittes Team startete die Grabung in einer trockenen Schwinde im Areal
des Kammerforstes, wo eine kleine bewetterte Öffnung freigelegt wurde.
Am Abend traf dann der letzte Teilnehmer mit einem fulminanten Überraschungs-Grill-Paket
ein und verwöhnte die Mannschaft mit Köstlichkeiten vom Grill,
verschiedenen Salaten und Süßigkeiten als Magenschließer.
Bei bierseligen Gesprächen klang der Abend in harmonischer Runde aus.
Samstag
Nach nächtlichen Regenfällen starteten wir am Samstag entgegen
aller Voraussagen in einen Sonnentag bei dem sich wiederum 3 verschiedene Teams fanden.
1) Großschwinde im Fischbachgebietes - Fortsetzung
Team 1 setzte seine Aktivitäten in der Großschwinde fort,
die allerdings nicht zu dem gewünschten Ziel einer erkennbaren Fortsetzung
führten.
Großschwinde im Fischbachgebietes.
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2) Kammerforstschwinde
Team 2 machte sich wieder in der trockenen Kammerforstschwinde zu schaffen,
wo der schon angegrabene Luftzug weiter verfolgt wurde.
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3) Simonsbergschacht
Team 3 begab sich zum Simonsbergschacht, um den an der Grabungssohle abgehenden
Gang auszuräumen, an dessen Decke sich eine fussballgroße Röhre
befindet und den Weg weist. Der Gang konnte bis zu einer Querkluft freigegraben
werden, in die sich die an der Decke entlangziehende Röhre weitere 2 m
weit erstreckt.
Für den Abend wurde in Lampoldshausen im Gasthaus Hirsch reserviert, wo
wir fein zu Abend essen konnten und mit Bildern und Videos aus Frankreich und
der Spielbacher-Schacht-Aktion verwöhnt wurden.
Sonntag.
Die Aktionen am Sonntag fanden dann mit bereits abgespeckter Mannschaft statt.
Dennoch konnten wir wieder mit 3 Teams ins Rennen gehen.
1) Vermessung der Waschlahöhle
Überraschenderweise fand am Vortag noch ein Vermessungsset zu uns, so dass
ein Team die Vermessung der Waschlahöhle in Angriff nehmen konnte. In Summe
konnte eine Gesamtlänge von 56 m vermessen werden. Interessant ist, dass
sich der Höhlenverlauf im Vergleich zur Wadokohöhle und der
Steinbrecherhöhle unterscheidet und die Höhle auf einer Distanz
von 9 m schon eine Tiefe von 11 m aufweist.
Roter Tropfstein.
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Ceratit.
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2) Kammerforstschwinde (Fortsetzung)
Ein zweites Team setzte die Grabung in der Kammerforstschwinde fort und wurde
später durch das Vermessungsteam unterstützt. Der schon am Vortag
erhoffte Durchbruch konnte jedoch auch bei dieser Aktion nicht erzielt werden.
Doch immerhin konnte die Grabungssohle bis auf 3 m Tiefe vorangetrieben werden.
3) Simonsbergschacht (Fortsetzung)
Das 3 Team war wieder am Simonsbergschacht zugange und konnte die Querkluft
innerhalb 1 Stunde bis zu einem kleinen Hohlraum freilegen. Dadurch ermutigt,
wurde ein großer in der Querkluft liegender Felsblock zerkleinert und
der Gang bis wenige cm vor dem Hohlraum ausgeräumt.
Das Oberflächenteam am Simonsbergschacht.
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Das Fenster zur kleinen Kammer.
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Der große Durchbruch in die mutmaßlich tiefer liegenden und
Wasser führenden Regionen konnte zwar an diesem Wochenende nicht erzielt
werden, aber das Potential dazu ist jedenfalls vorhanden. Daraus resultierend
und sicher auch des guten Miteinanders wegen wurde in der Abschlussrunde erwogen,
eine Folgeaktion anzuvisieren.
Allen Teilnehmern ein von Herzen kommendes Dankeschön für den
Einsatz und die gute Stimmung.
Das Team.
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Edwin.
Spielbacher Schacht 5. - 7 August 2022
Die wohl aufwändigste von Markus organisierte Aktion dieses Jahres war
das Auspumpen des Spielbacher Schachts, diesmal bei sehr günstigem,
trockenem Wetter. Dabei kam die von der Arge angeschaffte Leiter zum
Einsatz, die Pumpen von Markus, ein ausgeliehenes Aggregat, Telefone
von Chris, und Vieles mehr.
Die Technik funktionierte gut, so dass trotz knapper Teilnehmerzahl der
Vorstoß gelang. Der (ausgepumpte) Siphon mündet in eine stellenweise
recht geräumige SE-NW-Passage ohne befahrbare Fortsetzungen, die von
Sibylle sogleich vermessen wurde.
Dies ist also noch nicht die erhoffte „Hauptader“ des Oberrimbacher
Systems. Möglicherweise gibt es am Ende der Kluft einen weiteren Siphon,
den ein mutiger, erfahrener Taucher erkunden könnte.
Die Höhle hat nun eine Gesamtlänge von 105 Meter.
Für den Höhlenplan
hier clicken.
Für ein Bericht von 2019 in der Zeitung „Fränkische Nachrichten“
hier clicken.
Siphon vor der Pumpaktion.
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Im ausgepumpten Siphon.
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Im Neuland.
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Fotos:Dirk & Sibylle.
Forschungsarbeit 2022 Daniel und Reiner 2022
Das Höhlenjahr 2022 neigt sich langsam zu seinem Ende (Fledermausschutz).
Hier ein kleiner Überblick was wir in den vergangenen Monaten so unternommen
haben. Bisher stand das Jahr überwiegend im Zeichen der Aufarbeitung
zurückgestellter Höhlenprojekte der vergangenen Jahre.
Brunnentäleshöhle 1 & 2
Im Oberen Donautal wurden drei neue Höhlen, die wir im vergangenen Jahr
gefunden hatten, vermessen und fotografisch dokumentiert, darunter die 53m
lange Brunnentäleshöhle 1, die Brunnentäleshöhle 2
(Höhlenpläne hier klicken)
und die Reinsteighöhle
(Höhlenplan hier klicken)
Brunnentäleshöhle 1 Schluf.
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Brunnentäleshöhle 1 Aufstieg in den Versturzgang.
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Brunnentäleshöhle 1 Bei der Vermessung.
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Mehrere Fragezeichen in Höhlen auf der Südwestalb und in den Muschelkalkgebieten
konnten untersucht bzw. geklärt werden.
In einem verstürzten Bröller auf der Südwestalb gelang, mit Hilfe von Felsbearbeitung,
die Freilegung des Eingangs. Die weiterführende Spalte erwies sich dann leider
als zu engräumig.
Eutinger Bierkeller 2
Im Muschelkalkgebiet bei Horb am Neckar ist der 7518/3 Eutinger Bierkeller 2 mit
anschließender Schachthöhle, nach jahrzehntelangem Verschluss, außerhalb der
Fledermaus-Schutzzeit wieder zugänglich. Daher nutzten wir die Gelegenheit,
den unteren, noch unerforschten schmalen Kluftschacht, etwas genauer anzuschauen.
Die Höhle reicht weit unter das Talniveau des Eutinger Talbaches. Angeblich
befindet sich die Höhle auf der Verbindungslinie eines Färbversuchs mit hoher
Durchflussgeschwindigkeit in Richtung Lochbrunnen und Talmühlen - Quelle.
Allerdings kam Daniel zu der Auffassung, dass die Erweiterung durch
Gesteinsbearbeitung in dem schmalen Kluftschacht sehr aufwendig und schwierig
sein wird, außerdem ist eine weitere Fortsetzung vertikal sowie horizontal,
nicht erkennbar.
Eutinger Bierkeller 2 Blick von oben in den unten zu engen 2. Kluftschacht.
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Eutinger Bierkeller 2 Einstieg in den Höhlenteil.
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Eutinger Bierkeller 2 Aufstieg im 1.Kluftschacht.
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Eutinger Tropfsteinhöhle
Anfang August wurde die Bahnstrecke zwischen Eutingen und Rottweil wegen
Reparaturarbeiten für 3 Wochen komplett gesperrt. Diese Gelegenheit nutzten
wir um die Eutinger Tropfsteinhöhle, deren Eingang sich direkt oberhalb der
Bahnschienen befindet, gefahrlos zu erreichen. Hauptziel war es die Höhle,
zu vermessen und fotografisch zu dokumentieren. Hierbei wurden wir von Uli,
von der Arge Grabenstetten, unterstützt. Die Vermessung ergab eine
Gesamtlänge von 22 m, bei einer Tiefe von 10 m.
Eutinger Tropfsteinhöhle Eingang.
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Eutinger Tropfsteinhöhle Aufstieg.
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Eutinger Tropfsteinhöhle Einstiegsschacht.
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Eutinger Tropfsteinhöhle.
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Nebenhöhle
Ungefähr 100 m talabwärts befindet sich ein weiterer, erkletterbarer
Eingang zu einer kleinen Höhle über den Bahnschienen, die wir während der
Vollsperrung der Bahnstrecke näher erkundeten.Nach der Freilegung des Eingangs
konnte Daniel die Höhle auf 3m Länge befahren, leider endet der Schichtfugengang
in einer unbefahrbaren Spalte.
Moosbröller
Im Moosbröller auf der Südwestalb, unser Hauptprojekt der letzten beiden
Jahre, installierten wir aus Höhlenschutzgründen ein Eisentor. Die Forschungen
in der Höhle sind noch nicht abgeschlossen, eine Vermessung steht noch aus.
Ein unerforschter Siphon versperrt den Weiterweg.
Moosbröller-Einbau eines Tores.
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Moosbröller - Belemniten im Wassergang.
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Moosbröller Sinterschmuck.
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Moosbröller-Im aktiven Höhlenteil.
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Südfrankreich
Im Mai waren wir nach 2 Jahren Pause endlich wieder in Südfrankreich,
genauer gesagt in den Schluchten der Ardeche und Ceze, unterwegs. Dort
konnten wir einige französische Neuentdeckungen befahren und den überaus
reichen Tropfsteinschmuck sowie zahlreiche Excentriques bewundern.
Grotte de Seigneur - Kratzspuren des Höhlenbären.
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Grotte du Barry.
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Grotte Secret.
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Französischer Jura
Ein kurzer Abstecher führte uns Ende August in den französischen Jura, wo
wir oberflächlich, wie unterirdisch, unterwegs waren.
Höhle im franzoschen Jura.
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Höhle im franzoschen Jura.
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Reiner Stahl.
Forschung in Harthäuser Wald 21. Mai 2022
Nachdem das Forschungslager um den 21.Mai auf der Holzhausener Berghalbinsel
keinerlei Resonanz fand, wollte das Wochenende dennoch für die
Höhlenforschung genutzt werden. Im kleinen Kreise ging es zu viert in
den Harthäuser Wald wo die Vermessung der Wadokohöhle noch ausstand.
In Zweierteams aufgeteilt war ein Team mit der Vermessung und erneuten
Erkundung der Endstelle der Wadokohöhle zugange, während das andere die Erstbefahrung
der benachbarten Steinbrecherhöhle in Angriff nahm.
Die Wadokohöhle.
Bei einer Höhendifferenz von 12 m weist die Wadokohöhle eine
Gesamtlänge von 95 m auf und im Bereich des weiten Landes, ca. 45 m
in der Höhle konnten Funde verschiedenen Laiches dokumentiert werden.
Die Endstelle wird derzeit durch einen schwierig zu entfernenden Stein markiert.
Wadokohöhle Gangprofil in der Unkelei.
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Wadokohöhle Laichfund.
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Die Steinbrecherhöhle
Die Steinbrecherhöhle verläuft vermutlich parallel zur Wadokohöhle
und ist in Summe deutlich bequemer zu befahren, da ihr die engen Flachstellen
fehlen.
Nach einer anfänglichen Engstelle geht es auf allen Vieren und
bei guter Bewetterung und stark wahrnehmbarem Gefälle ca. 90 m bis die
erste Engstelle erreicht wird. Mit einer bei der Zweitbefahrung vorgenommenen
Grabung kommen nochmals etwa 10 m, bevor es an einer abknickenden Stelle sehr
herausfordernd eng wird. Eine vermutete Verbindung zur Wadokohöhle konnte
durch hörbare Schlufgeräusche während der gleichzeitigen
Befahrung schon mal verifiziert werden.
Steinbrecherhöhle.
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Steinbrecherhöhle, Blick durch die Engstelle zum Eingang.
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In der Waschlahöhle konnte durch die Zerkleinerung eines Felsblockes
der Zugang zum Nordgang freigelegt und anschließend erweitert werden.
Eine Erstbefahrung steht allerdings noch aus.
Edwin Karl.
Mitgliedertreffen am 2. - 3. April 2022
Unser diesjähriges Treffen fand teilweise in den Räumlichkeiten
des „Förderkreises Historischer Bergbau Hallwangen e.V.“
statt. Am Samstag führte uns ein Mitarbeiter der Gäuwasserversorgung
durch deren Wasserwerk im Eutinger Tal, gefolgt von einer Besichtigung des
Inneren des Lochbrunnen-Quelltopfes auf der anderen Talseite.
Weiter talaufwärts inspizierten wir die drei Bierkeller-Stollen nahe
des Bahndamms. Auf dem Rückweg zeigte uns Reiner die Lage der „Eutinger
Tropfsteinhöhle“ neben dem Bahndamm, die leider wegen eines darüber
gespannten Stahlgitternetzes unerreichbar ist.
Gegen 16:00 wurden wir durch das historische Bergwerk „Himmlisch
Heer“ in Hallwangen geführt.
Sonntag trafen sich die Arge-Mitglieder im ehemaligen Gasthaus „Silberwald“
zur diesjährigen Mitgliederversammlung, dem formellen Teil unseres
Treffens, das gegen 15 Uhr zu Ende ging.
Wasserfassung im Eutinger Tal.
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Lochbrunnen-Quelltopf.
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Bergwerk Himmlisch Heer.
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Aktivitäten in Westhohenlohe 2021/2022
Heubirkenponor
Die Forschungsarbeit in Westhohenlohe ging auch im Spätherbst 2021 und wieder
im Frühjahr dieses Jahres weiter (siehe auch Aktivitäten, Jan - März 2021).
So gelang es im Oktober 2021 im Heubirkenponor der Durchbruch in die
3-Männerkluft wo der aktive Teil des Ponores einmündet.
In einer weiteren Aktion konnte dann der Zugang zur
Endhalle mit einem Lehmsumpf freigelegt werden.
3-Männerkluft mit Blick auf den Durchstieg zur Endhalle.
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Felix im Durchstieg von der Endhalle zur 3-Männerkluft
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Endhalle mit Schlammsediment und toter Kröte rechts unten im Bild
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Poppenroter Höhlen
Die Anzahl der Poppenroter Höhlen konnte im Februar 22 mit der Neuentdeckung
des Poppenroter Baldachinschachtes auf 4 Höhlen erhöht werden.
Blick auf den Durchstieg und die darunter liegende Kluft.
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Weiterer Blick auf den Durchstieg und die darunter liegende Kluft
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Bröller am Neuenberg
Seit 2020 laufen Grabungen im Bröller am Neuenberg, einem 6 m über der
Kochertalstraße liegenden Quelltopf, der nur bei Hochwasser anspringt. Mit
einer erreichten Grabungstiefe von über 3 m erreichte dieses Objekt
inzwischen eine Gesamtlänge von ca. 6 m und damit den Höhlenstatus.
Die massiven Regenfälle zeichnen jedoch immer wieder verantwortlich für
entsprechende Nachverfüllungen aus dem Untergrund und entsprechend langen
Wartezeiten bis der Grabungsschacht wieder wasserfrei zugänglich ist.
Bröller am Neuenberg.
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Bröller am Neuenberg
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Edwin im Bereich vor dem Quelltopf am Schachtgrund.
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Quelltopf am Schachtgrund
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Waschlahöhle
In der Waschlahöhle gab es mehrere Einsätze bei welchen der Südgang
ausgeräumt und im Engstellenbereich auf den ersten Metern entsprechende
Erweiterungsarbeit geleistet wurde.
Ein in der Plattenhalle hängender sehr fragiler Deckenversturz konnte
erfolgreich niedergebracht werden. Mit der dadurch entstandenen Sicherheit war
es dann in einem Folgeeinsatz möglich, den Zugang zum Nordgang freizulegen.
Die Vermessung des gesamten Objektes, wie auch die weitere Erforschung des
Süd- und Nordganges sind die nächsten anstehenden Projekte in dieser
Höhle.
Edwin vor der Geröllhalde.
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Felix im Südgang.
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Blick in den freigelegten Nordgang
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Steinbrecherhöhle
In der Nähe der Wadokohöhle gelang es mit 6 Einsätzen eine neue
Höhle freizulegen. Ein 1,30 m dicker Gesteinsblock mit 80 cm Breite und einer
Länge von 1,20 m musste zerkleinert werden, um Zugang zu einer darunter
befindlichen Röhre mit schlüssellochähnlichem Profil zu erhalten.
Bei den Ausräumarbeiten wurden Feuersalamander, wie auch ein Bergmolch
gesichtet und verschiedene Knochenfragmente geborgen, die noch bestimmt werden
müssen. Die Felsarbeit war dann auch Anlass für die Namensgebung der
Höhle. Der röhrenartige Gang der Steinbrecherhöhle ist auf über
10 m einsehbar und zieht in Richtung der 25 m entfernten Wadokohöhle.
Der Querschnitt, die Höhenlage und der Richtungsverlauf legen eine Verbindung
zur Wadokohöhle nahe, was bei weiteren Forschungseinsätzen
abzuprüfen ist.
Dirk bei Grabungsbeginn.
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Bergmolch.
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Ausgehobener Felsenraum kurz vor dem Durchbruch
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Knochenfragmente.
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Edwin bei der Fundstelle der Knochenfragmente.
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Blick in die 10 m lange schlufbare Felsenröhre
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In allen erwähnten Höhlen wurden keine Fledermäuse angetroffen,
bieten durch die Öffnung nun aber das Potential für eine Ansiedlung.
Edwin Karl.
30. Januar 2022: Exkursion mit den Natur- und Landschaftsführern Hohenlohe e. V.
Unsere Exkursion zum Themenweg „Unterirdische Schandtauber“ mit
den Natur- und Landschaftsführern Hohenlohe e. V. am Sonntag, dem 30. Januar
2022 (siehe auch
hier.)
war vom Wetter begünstigt. Anders als an den Tagen zuvor und danach
blieb es von oben trocken, zeitweise schien sogar die Sonne. Nur der starke Wind
bei Temperaturen wenig über null Grad war auf die Dauer sehr unangenehm.
Um 12 Uhr trafen sich etwa 20 Personen auf dem großen Parkplatz
bei der Halle in Schmalfelden. Vorbei am Eingang des Fuchslabyrinths gingen
wir zur Tafel 2 gegenüber der Einfahrt zum ehemaligen Steinbruch. Hier
gab es von Markus Pantle und Thomas Rathgeber die ersten Informationen zum
Sinn und Zweck des Themenwegs und zu den unmittelbar benachbarten Höhlen.
Die Teilnehmer waren sehr interessiert, was sich auch in gezielten Nachfragen
und Einzelgesprächen während der Wanderung zu Station 1 und
später an den weiteren Stationen zeigte.
Von Station 1 bei der Zwerchäckerdoline, die besichtigt wurde,
wanderten wir - abseits des Themenwegs - zu der eindrucksvoll großen
Doline neben der Straße nach Lindlein, in die die meisten Teilnehmer
trotz matschigem Untergrund ebenfalls abstiegen. Dann ging es zurück
nach Schmalfelden, zur Station 3 an der Pumpenhausdoline. Wie ein
„Fenster“ bietet der Trichter einen ersten Blick auf die
hier unterirdisch fließende Schandtauber. Der Bevölkerung
diente die Stelle früher zeitweise als Brunnen und gleichzeitig
zur Abwasserbeseitigung.
Mit Autos starteten wir nach Osten Richtung Schandtauberquelle, fuhren in
Großbärenweiler an der dortigen Tafel 4 vorbei und machten dann
Halt am ehemaligen Steinbruch Gammesfeld bei Station 5. Nach Erläuterungen
zur Estavelle im Notgang, der kurz zuvor wasserführend gewesen sein muss,
gab es an der Tafel weitere Erläuterungen. Die Schüttung aus der
Rohrbrunnenhöhle war beachtlich und das Wasser sehr klar. Der Blick
auf den hier eine ganze Strecke weit frei fließenden Höhlenbach
beeindruckte die Teilnehmer sichtlich.
Die Fahrt führte weiter über Standorf zur Tafel 6 des
Themenwegs bei der dortigen „Bisonfarm“. Auch an dieser Stelle
kamen wieder interessierte Nachfragen zu unseren Erläuterungen, nicht
nur zum hier behandelten Thema, der Erforschung der Schandtauberhöhle 2.
Als letzte Station wurden nun in Bayern, in der kleinen Ortschaft Bettenfeld,
die Schandtauberquellen mit der Themenwegtafel 8 angefahren. Hier bot sich ein
guter Blick auf die Quellaustritte, an denen die unterirdische Schandtauber endet.
Nach viereinhalb Stunden waren wir mit vielen neuen Eindrücken wieder
zurück an der Halle in Schmalfelden. Neun Personen wurde zum Schluss die
Teilnahme an der Nachmittagsexkursion bescheinigt, ein „Zertifikat“,
das den Natur- und Landschaftsführer Hohenlohe im Rahmen des
„BANU“, des bundesweiten Arbeitskreises der staatlich getragenen
Bildungsstätten im Natur- und Umweltschutz, zur Weiterbildung dient.
Die anderen Teilnehmer waren Begleitpersonen.
Einen Bericht aus Sicht der Natur- und Landschaftsführer Hohenlohe e. V.
können Sie
hier
lesen.
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